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Sonntag, 18. Juli 2010

HRP

Haute Route de Pyrénées  
(Haute Randonnée Pyrénéenne)
Vom Atlantik Richtung Mittelmeer - Erste Etappen 2010


2008 hatte ich die Pyrenäen auf dem GR 11 vom Mittelmeer bis zum Atlantik durchquert. Es war eine traumhafte Tour. Im Laufe des Winters 2009/10 entschloss ich mich auf alle Fälle wieder eine Tour in den Pyrenäen zu machen, entweder den GR 10 oder die HRP. Die Entscheidung fiel letzlich auf die HRP, wobei mich das Wetter dann letzlich auf beide Wege brachte. Geplant hatte ich gute 4 Wochen und das Ziel war so nah wie möglich an Andorra heran zu kommen. Die Tour endete jedoch nach 10 Tagen, das Wetter und die Prognosen waren einfach zu schlecht. Ein Grund wieder zu kommen....

Mein Rucksack hatte ca. 20 kg. Neben den üblichen Dingen wie Kleidung und Verpflegung hatte ich ein Zelt (2,5 kg), Kocher, Schlafsack (0,5 kg) Iso (0,5 kg), aber auch Pickel und Steigeisen dabei. Auf Schneeschuhe habe ich wegen des Gewichts verzichtet. Zur Orientierung benutzte ich Karten aus der französichen Reihe "carte de randonées" und die spanischen "mapa excursionista - carte de randonées" des Institut Cartogràfic de Catalunya. Außerdem benutzte ich ein Garmin GPS 60csx mit den GARMIN Topos "France Sued Ouest" und "Espana 3.0". An Literatur hatte ich mir vorab den Cicerone guide "Pyrenean Haute Route" von Ton Joosten besorgt. Mitgenommen habe ich aber Kopien, die ich so klein wie möglich gezoomt habe. Gegenüber dem schweren Cicerone Guide war das eine deutliche Gewichtsersparnis. Meine Ausrüstung war im wesentlichen gleich mit der von der GR 11-Tour. Informationen zur verwendeten Ausrüstung können bei meinem GR 11 - Bericht eingesehen werden.

Anreise: mit der Bahn über Paris bis Hendaye.
Start: 03.06.2010, morgens um 08:00 am Strand von Hendaye.

_______________________________________________________________________________________________________ Tag 1: Hendaye - Col de Lizuniaga, 03.06.2010 - 1500 hm auf - 1300 hm ab - 8 h - 28 km -

Die Anreise hat perfekt gekplappt. Ich bin mit dem Nachtzug von Paris gekommen. Das Ticket von Karlsruhe bis Hendaye hat mich ca. 60 € gekostet. Ich steige also morgens um 07:30 in Hendaye aus dem Nachtzug, nicht wirklich ausgeschlafen, dafür war die Nacht im Zug zu unruhig, aber froh angekommen zu sein und die Tour beginnen zu können.

Es ist ein Bilderbuchtag für den Start. Sonne pur und es ist warm.

Ich laufe vom Bahnhof in 15 min hinunter zum Strand und nehme ein Fußbad im Atlantik, mache das obligatorische Startbild am Strand von Hendaye und ziehe - nicht ohne zuvor noch Cafe und Croissants zu geniessen - los.

Es wird schwül-warm, 30 Grad, ich laufe mit dem 20 kg schweren Rucksack noch sehr langsam.

Das erste Teilstück bis zum Col d'Ibardin ist schön aber unspektakulär. In Ibardin haben Gaststätten geöffnet, eine gute Gelegenheit für Kaffee und Wasser. Der Ort selbst liegt schön, besteht aber aus vielen Geschäften, Imbissbuden, Restaurants. Für meinen Geschmack zu viel Touri-Rummel. Also schnell wieder weiter. Bis hierher liege ich gut in der Zeit, hinter Ibardin wird es jedoch hart für mich. Der Rucksack fühlt sich immer schwerer an und die Route mit angegebenen 1.300 Hm wird am Ende nach den Daten meines GPS mehr als 1.500 Aufstieg haben. Und das am ersten Tag, bei der Hitze und dem noch ungewohnt schweren Rucksack. Aber ich kenne das ja von 2008. Auf dem GR 11 hat es auch einige Tage gedauert bis es konditionell so richtig rund lief.

Den Gipfel des La Rhune lasse ich dennoch nicht links liegen. Nach dem relativ einsamen Aufstieg von der spanischen Seite her sind um den Gipfelbereich herum plötzlich eine Menge Leute unterwegs, weil auf der französischen Seite eine Zahnradbahn Ausflügler bequem nach oben bringt. Die Aussicht Richtung Atlantik ist aber auch wirklich sehr schön und ermöglicht mir noch einen Abschiedsgruß Richtung Atlantik, bevor es weiter geht. Auf der Strecke La Rhune - Col de Lizuniaga komme ich an einigen keltischen Steinkreisen vorbei.

Am Ziel, dem Col de Lizuniaga, komme ich Abends gegen 18:30 an, völlig ausgepumt und froh die Etappe zu beenden. Ich ziehe ein Zimmer in der kleinen Pension am Paß dem Zelt vor und falle gegen 20:00, vor Überanstrengung frierend, ins Bett. Morgen komme ich auf bekannte Wege, da die HRP lange zusammen mit dem GR 11 verläuft. Ich freue mich schon auf das Wiedersehen mit den alten GR 11-Pfaden.
_______________________________________________________________________________________________________ Tag 2: Col de Lizuniaga - Arizkun. 04.06.2010 - 1100 hm auf - 1200 hm ab - 7,5 h - 30 km -

Mein Frühstück stellt mir die Wirtin wie verabredet frühmorgens auf einem Tablett vor das Zimmer, weil sie zur Arbeit muss. Als ich aufstehe bin ich ganz allein in der Pension am Col de Lizuniaga. Ich ziehe beim Aufbrauch einfach die Tür hinter mir zu. Es ist wieder herrliches Wetter und auf der ersten Teilstrecke bis zum Col de Lizarieta stößt der GR 11 auf die HRP. Der Weg verläuft hier auf Wald- / Feldwegen. Am Col de Lizarieta hat die kleine Bar geöffnet, ich gönne mir mal wieder Wasser und einen Espresso.

Auf dem Weiterweg weg vom Col de Lizarieta hätte ich dem GR11 folgen sollen. Der geht rechts vom Schotterweg ab. In meinen Unterlagen war angegeben auf dem Schotterweg zu bleiben und später einen Farnhang hinabzusteigen, den ich nie gefunden habe. Aber das ist unproblematisch, ich bleibe auf dem Schotterweg, laufe dadurch einen kleinen Bogen und stoße kurze Zeit später wieder auf die von rechts her kommenden GR 11 Markierungen. Auf dem Weiterweg komme ich an einem Brunnen vorbei und fülle meinen Trinkbeutel auf. Der Brunnen scheint zuverlässig zur Verfügung zu stehen, ich habe auch 2008 hier Wasser geschöpft. Der Tag ist wieder sehr heiß und ich bin noch immer nicht an die Anstrengung gewöhnt.

Beim Abstieg nach Arizkun komme ich durch das schöne Azpilkueta. In Arizkun angekommen frage ich in der Bar gegenüber der Pelotahalle nach einem Zimmer.

Die Wirtin gibt mir ein kleines Zimmer mit Etagendusche in einem Haus, ein paar Meter von der Bar entfernt. Arizkun ist schön, ein kleiner Rundgang nach dem Abendessen und das Zuschauen beim Pelotaspiel runden den Tag ab.
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Tag 3: Arizkun - Aldudes, 05.06.2010, - 835 hm auf - 5 h - 15 km -

Frühstück gibt es erst ab 09:00, was aber angesichts einer Etappe von 5 h kein Problem darstellt. Gegen 09:45 komme ich los und der Weg zieht über Weiden und durch Wälder einen Hang empor, letztlich hinauf zum Burga (872 m), einem kleinen Gipfel mit schönem Ausblick.

Auf diesem Stück ist es gut für mich das GPS zu haben, da der Weg nicht immer sofort und eindeutig zu finden ist. In den Wiesen verlieren sich die Pfadspuren manchmal und als der Weg dann in den unter dem Borga liegenden Wald übergeht, finde ich zunächst gar keine Hinweise wie es weitergeht.

Bei den Vorbereitungen zur Tour habe ich den gesamten Wegverlauf als Tracks angelegt und kann nun also einfach der eingezeichneten GPS-Route folgen. Das klappt und bald habe ich dann auch wieder einen Weg.

Nach dem Burga geht es mit 1 Zwischenanstieg bereits hinab Richtung Etappenziel Les Aldudes. Heute merke ich daß die - für die Anforderungen einer solchen Tour - bisher fehlende Kondition kommt, na also!

In Aldudes niste ich mich in der Auberge "Errea Gorri" ein, laut Ton Joosten "not at all a bad place to stay", was sich erfreulicherweise bestätigt. Außer mir sind nur noch zwei weitere Trekker da, ein Päärchen aus England, die in 6,5 Wochen via einer Kombi aus GR10, GR11 und HRP am Mittelmeer sein wollen. In der Hochsaison wird es hier allerdings deutlich umtriebiger zugehen, die Herberge bietet 80 Personen Platz...
Meine eigenen Pläne haben sich heute auch konkretisiert. Ich werde hinter Gavarnie die HRP für eine Extrarunde verlassen. Ich will dort - statt direkt über die Horquette d'Alans nach Héas - durch die Breche de Roland zum Rifugio Goritz und danach auf den mit 3.355 m dritthöchsten Pyrenäengipfel, den Monte Perdido.

_______________________________________________________________________________________________________Tag 4: Aldudes - Roncesvalles, 06.06.2010, - 1.055 hm auf - 5 h - 20 km -

Heute geht es nach Roncesvalles und es steht mit 5 h wieder eine kurze Etappe an und das Wetter ist seit gestern Abend deutlich eingetrübt. Über die Hügel rund um Les Aldudes ziehen mit hoher Geschwindigkeit dunkle Wolken herein. Ich beschließe das zu beobachten und den Tag gemächlich zu beginnen. Um 09:00 setze ich mich an den Frühstückstisch und das englische Päärchen von gestern Abend startet gerade.


Wir verabschieden uns und wieder einmal hocke ich völlig allein in einer Auberge. Die Wirtin ist frühmorgens zum Arbeiten und hat nur darum gebeten die Tür beim Gehen ordentlich zuzuziehen. Keine 15 Minuten nachdem das englische Päärchen gestartet ist zieht ein sehr heftiges Gewitter über Les Aldudes.

Nach einem Blitz fällt für einige Minuten sogar der Strom aus. Ich bleibe also noch in der Auberge und warte bis das Schlimmste vorbei ist.

Gegen 10:30 tröpfelt es dann nur noch. Ich schultere meinen Rucksack und starte Richtung Roncesvalles. Es wird ein Tag mit Nieselregen und Nebel.

Zunächst geht es sehr schön über Bergpfade stetig nach oben, später kommen auch kleine Teersträßchen dazu. Bei dem Wetter bin ich gar nicht so unglücklich darüber auf diesen Teersträßchen zu laufen. Das interessante heute sind die Stimmungen, die der wabernde Nebel zaubert. Mal hat man ein wenig Sicht, dann zieht wieder Nebel rein und alles verschwindet hinter einer grauen Wand.



Der Tag verläuft ohne Besonderheiten und ich komme Roncesvalles näher. Schon bevor ich dort ankomme beschließe ich einen Ruhetag einzulegen. Warum weiß ich nicht genau, sicher ein wenig wegen dem Wetter, aber auch um den Muskeln ein wenig Erholung zu gönnen. In Roncesvalles angekommen gehe ich gleich zum Casa Sabina und es "passiert" das gleiche wie 2008, alle einfachen Zimmer sind belegt, aber in den zum "Casa Sabina" gehörenden Räumen in den Gebäuden der Abtei sind noch 1 Zimmer Appartments frei. Ich schlage zu und habe nun also ein Zimmer mit Küche.

Abends lerne ich Steffen aus Rostock kennen, der heute seinen ersten Pilgertag auf dem Jakobsweg hinter sich gebracht hat. Er hat in Rostock eine Gäststätte mit Zimmern und will mal raus aus dem Alltag. Es wird ein netter und unterhaltsamer Abend. Von hieraus schöne Grüße an dich Steffen, ich hoffe du hast gefunden was du gesucht hast.

HRP: Blick auf Roncescalles, links im Vodergrund die Pilgerherberge
_______________________________________________________________________________________________________Tag 6: Roncesvalles - Egurguy,08.06.2010, - 1..130 hm auf - 7 h - 25 km -

Den Ruhetag verbringe ich mit Einkaufen, Kaffee trinken und Pilger beobachten. Aber so richtig glücklich bin ich nicht über diese Pause, zumal das Wetter doch besser ist als im Wetterbericht vorhergesagt.

Aber egal, der Tag geht vorbei und ich merke schon dass ich mich kräftemäßig erhole.


Dann geht es weiter. Als erstes geht es heute hoch zum Col de Lepoeder. Auch dieses Stück kenne ich schon vom GR 11 her. Bereits 45 Minuten nachdem ich losgelaufen bin, kommt mir der erste Pilger entgegen. Der muss ja heute früh um 4 oder 5 Uhr in St. Jean Pied de Ports losgelaufen sein um jetzt schon hier zu sein.

Ich begegne danach noch einigen Pilger, bis mein Weg und der Jakobsweg sich trennen. Ab dem Moment habe ich dann den ganzen Tag keinen Menschen mehr gesehen. Ich laufe teils auf Schotterwegen, teils auf Wiesenpfaden. Immer wieder sind am Wegesrand Hügelgräber und Steinkreise zu sehen.

In der Gegend um den Col de Arnosteguy sind auf den Wiesen weidende Kühe und Pferde. Die Tiere bewegen sich hier oben frei und ohne Einzäunung, sind nicht scheu und manche lassen sich beim Schlafen nicht einmal durch einen vorbeiziehenden Wanderer stören. Kurz vor dem Col kommt man an einem Brunnen vorbei, der zur Wasseraufnahme geeignet ist. Das Highlight am Col des Arnosteguy ist für mich ein Doppelsteinkreis (ein kleinerer und im Vordergrund ein größerer), in dem zwei Pferde stehen, Stute und Fohlen. Eine einmalige Stimmung.

HRP: Steinkreise am Col de Arnosteguy



Nach dem Col de Arnosteguy verläuft der Weg wieder eine Weile auf einem kleinen Sträßchen, bevor dann ein Abstieg ins Tal folgt. Nach diesen Abstieg geht es dann hoch zum Col d'Errozate und dieser Anstieg hat es in sich. Es ist kein schwieriger Weg, sondern eine ziemlich heftige Steigung und ich bin froh als ich endlich oben bin. Nach dem Col habe ich dann einen guten Überblick über den weiteren Verlauf des Weges, der sich talabwärts schlängelt, auf den Rio Egorgoa (Egurgui) zu.
Das Stück ist schnell geschafft und eigentlich wäre ich damit am Ziel der Tagesetappe. Ich laufe aber noch 2-3 km weiter den Fluß hoch, weil ich an der mir vom GR 11 her bekannten Nothütte am Rio Egurgui übernachten will. Die Hütte ist noch da, offen und die Feuerstelle scheint auch noch in Verwendung zu sein. Außer mir ist niemand da. Ich koche mir gleich einen großen Pott Pfeferminzte und mache ein Feuer, denn das Wetter hat sich wieder verschlechtert und die Luft ist feucht und kalt. Ein wenig Holz liegt in der Hütte und im Wald nebenan finde ich reichlich Nachschub.

Meinen Plan, vor der Hütte im Zelt zu schlafen, gebe ich auf als es zu regnen beginnt. Ich übernachte in der Hütte, aber die Luft ist ein wenig muffig und irgendwelche Tierchen machen einen fiepsenden Lärm, sobald das Licht aus ist und ich mich nicht mehr bewege. Die schlechte Luft und die Geräusche von den Tieren bringen mich faßt um den ganzen Schlaf. Im Nachhinein glaube ich dass es irgendwelche Frösche oder Kröten gewesen sein müssen. Ich kann trotz Ohrenstöpseln nicht wirklich einschlafen und verbringe eine ziemlich unruhige Nacht.

_______________________________________________________________________________________________________Tag 7: Egurguy - Col Bagargiak, 09.06.2010, - 1..170 hm auf - 5,5 h - 18,5 km -

Ziemlich gerädert wache ich auf und bin froh daß die Nacht vorbei ist. Viel habe ich nicht geschlafen. Draußen ist alles naß und es tröpfelt immer wieder. Ich lass es es also langsam angehen. Es gibt reichlich Pfefferminztee und Müsli zum Frühstück. Für das Müsli habe ich Haferflocken, Milchpulver, getrocknete Bananenringe und Apfelschnitze dabei. Gegen 10:00 beginne ich dann die Etappe. das Ziel für heute ist der Col Bagargiak (Bagargui).

HRP: Aufstieg durch wegloses Gelände
Im Buch von Ton Joosten ist für die erste Stunde wegloses Gelänge ohne Markierungen angekündigt, was speziell bei schlechter Sicht problematisch werden kann. Aber mit dem GPS wird das kein Problem geben. Nach dem Rückmarsch von der Nothütte zur HRP-Route ist das schwierigste zunächst den Einstieg zu finden. Vom Weg im Tal soll man über eine kleine Brücke. Nach der habe ich gestern schon Ausschau gehalten und bin nicht fündig geworden. Das es sowieso über wegloses Gelände nach oben geht suche ich mir einen eigenen Einstieg in den Grashang und laufe auf die im GPS zu sehende Route zu. Das klappt wunderbar und nach ca. 1 Stunde bin ich oben und stoße auf einen Pfad mit Markierungen, das ist der von Esterencuby kommende GR 10.

Für den Rest des Tages folgt die HRP dem GR 10, ich habe also Markierungen. Der Pfad verläuft sehr schön in den Hängen des 1466 m hohen Occabe. Der Pfad hält die Höhe oder fällt sanft nach unten und es ist ein angenehmes Laufen. Das Wetter vermiest mir allerdings die Aussicht. Nur ab und zu reißt mal irgendwo die Wolkendecke auf und ich habe ein wenig Aussicht. Aber es regnet eigentlich immer und ab und zu weht auch ein starker und kalter Wind. Pausen machen also keinen richtigen Spaß und ich laufe kontinuierlich dem Ziel Col Bagargiak entgegen.

Ein Zwischenziel ist das sog. Chalet Pedro, das ich nach dem Abstieg von insgesamt etwa 400 hm erreiche. Hier will ich eine kurze Pause machen, weil es draußen recht ungemütlich ist. Am Chalet Pedro angekommen finde ich es dann leider geschlossen vor. Also, schnell im Stehen ein paar Bissen Wurst und Brot und dann zügig weiterlaufen. Das Chalet Pedro liegt an einem kleinen Strässchen, dem ich dann so 1-2 km folge, bevor der Weg dann rechts Richtung Col Bagargiak die Strasse wieder verlässt. Dort komme ich nach weiteren 2 Stunden an. Das Gelände hier ist eine Touristen-Siedlung mit einzelnen Ferienhäusern. Im Sommer ist hier sicher viel los, aber jetzt ist "tote Hose". Daher bin ich froh, dass die am Col gelegene Gite d'Etape schon geöffnet hat und ich bekomme für 13 € ein Quartier. Da so wenig los ist bleibe ich sogar alleine in "meinem" Zimmer.

HRP: Infostation und Anmeldung für die Gite d'Etappe am Col Bagargiak (Bagargui)
Das Wetter ist nicht besser geworden, es weht ein starker Wind, in den Bergen ringsherum tobt ein kräftiges Gewitter und die Aussichten für morgen sind nicht gut. Für die nächste HRP-Etappe ist aber stabiles Wetter sehr wichtig. Ich esse Abends im Restaurant am Pass und kann es nur empfehlen. Ein junges Paar führt das Restaurant und ist sichtlich bemüht den Gästen den Aufenthalt angenehm zu machen.
_______________________________________________________________________________________________________Tag 8: Col Bagargiak - Logibar, 10.06.2010, - 510 hm auf - 5 h - 17 km -

Heute würde mich die HRP über den Pic d'Orhy führen. Eine Etappe auf die ich mich schon zu Hause gefreut habe. Zum einen geht es das erste Mal richtig in die Höhe, denn der Pic d'Orhy ist 2017 m hoch. Und zum anderen stünde eine schöne Zeltübernachtung bei einer Schäferhütte an. Aber das Problem ist das Wetter. Ich frühstücke im Restaurant am Pass und beobachte durch das Fenster das Wetter. Schon morgens zieht ein heftiges Gewitter durch und es stürmt sehr stark.

Eine halbe Stunde später ist das Wetter wieder gut, aber nur Richtung Frankreich. Richtung Spanien ist alles mit schwarzen Wolken bedeckt. Ich beobachte das zusammen mit der Hauskatze und beschließe dann heute nicht der HRP zu folgen, da der Aufstieg zum Pic d'Orhy gutes und stabiles Wetter erfordert. Im Buch von Ton Josten steht, dass bei schlechten Wetter und insbesondere bei Wind die Überschreitung des Pic d'Orhy "difficult and even risky" sei. Also kommt das bei Gewitter und Sturm gar nicht in Frage.

Mein Weg wird ab heute also zunächst der GR 10 sein, der ja direkt vom Col Bagargiak weiterführt. Das Etappenziel für heute ist damit die Gite d'Etappe in Logibar. Wettermäßig bleibt es bei der "Zweiteilung" die sich morgens entwickelt hat. Links, Richtung Frankreich ist das Wetter sehr gut, rechts, Richtung Spanien, hängen die Wolken und es regnet. So gesehen bin ich dann irgendwann mit meiner Entscheidung, die HRP zu verlassen, zufrieden. Als ich am Col de Bagargiak starte stürmt und regnet es noch heftig. Aber schon nach ein paar hundert Metern nach dem Paß hört der Regen auf. Der Wind bleibt jedoch und ist in Böhen ziemlich heftig.
Die Strecke ist sehr schön und läuft meist über schmale Pfade durch die Hänge der französichen Pyrenäen. Der Wind ist jedoch so stark, daß ich beim Setzen der Schritte richtig aufpassen muss. Wenn ich kurz vor dem Auftreten noch eine Böhe abbekomme, kommt es schon vor, daß der Fuß nicht dort landet wo es eigentlich geplant war. An einer etwas exponierten Stelle ist der Wind dann so stark, daß er mir die Backen im Gesicht nach hinten bläst, die Augen stark tränen und das "gerade stehen bleiben" ein Problem wird. Ich versuche das im Bild festzuhalten, aber die Wucht mit welcher der Wind bläst kann man im Bild nur annähernd erahnen.

Irgendwann beginne ich dann auch ein wenig mit dem Wind zu spielen, wenn es der Wegverlauf hergibt. Wenn ein Stück bergauf zu laufen ist, lehne ich mich nach hinten und lasse mich vom Wind nach oben schieben. Das funktioniert. Nur merke ich, dass man dabei das Ende im Auge behalten sollte, sprich, wenn man dann oben an einer Kante ankommt, sollte man langsamer machen, um sicheren Bodenkontakt zu haben und nicht über das Ziel hinauszuschießen.

Der Weg macht mir richtig Spaß und ich denke an nichts Böses als es dann plötzlich passiert. An einer, Gott sei Dank, völlig harmlosen Stelle auf einem Graskamm erwischt mich eine Windböe derart stark, daß ich mich, alles was nicht total fest an mir ist festhaltend, flach auf dem Boden schmeißen muss, damit es mich nicht vom Kamm herunterbläst. Der Wind ist mir in die Regenhülle meines Rucksacks gefahren, hat diese wie ein Segel aufgeblasen und - da ich den Brustgurt offen hatte - der erste Trageriemen des Rucksacks rutschte mir schon von der Schulter. Ich halte also Rucksack, Regenhülle und die losen Riemen fest und liege da.

Die Befestigungsriemen des Rucksacks die ich nicht zu fassen kriege, schlagen mir wie Peitschen ins Gesicht. Manchmal sind auch Sandkörner oder kleine Steine im Wind, die ich als kleine Geschosse abkriege und deswegen hinter dem Rucksack Deckung suche. Der Wind ist derart stark, daß ich immer nur ein paar Meter laufen kann und ich mich dann wieder flach auf den Boden schmeißen muss. Von meiner "Liegeposition" aus sehe ich unterhalb eine kleine Strasse auf der ein Schäfer mit seiner Herde und zwei Wanderer sind. Ich mache unter Mühen ein Foto. Ich liege hier und komme kaum vom Fleck und da unten scheint alles OK zu sein. Nachdem sich die Nummer mit Rennen und Hinschmeißen ein paar mal wiederholt hat, komme ich dann endlich in ruhigere Bereiche und kann dann bis zum Strässchen absteigen. Ich bin froh unten zu sein und vor allem froh über die Entscheidung nicht über den Pic d'Orhy, sondern den GR 10, zu laufen.

Die Tour bleibt landschaftlich schön und ich habe auch wettermäßig Glück. Das miese Wetter bleibt in Spanien und auf der französischen Seite ist es überwiegend sonnig. Ich mache mir erste Gedanken darüber, den GR 10 mal mit meiner Frau Birgit zu laufen. Das Problem ist nur das Wetter. Bei Regen wäre das für sie ein Albtraum und wechselhaftes Wetter gibt es in den Pyrenäen oft. Vielleicht klappt es ja trotzdem mal. Der Weg führt weiter Richtung Refugio Logibar und fällt zunächst weiter sanft ab.

Erst kurz vor Erreichen des Refugio Logibar geht es dann, teilweise ziemlich steil, nach unten. Es sind 600 hm Abstieg zu machen. Das Refugio liegt auf etwa 400 m an einer kleinen Strasse unten im Tal. Einen Schlafplatz kriege ich ohne Probleme, es sind außer mir nur noch zwei weitere Wanderer hier. Es ist ein französisches Ehepaar und es sind die beiden, die ich an der Stelle mit dem Sturm unterhalb von mir gesehen hatte. Das "Logibar" ist Refugio, Gite d'Etape und Restaurant. Man kann in der Git d'Etappe also auch selbst kochen. Ich entscheide mich für das Restaurant statt selbstgekochter Spaghetti und habe es nicht bereut.
_______________________________________________________________________________________________________Tag 9: Logibar -  St. Engrace, 11.06.2010, - 1.300 hm auf - 7 h - 23,5 km -


Heute geht es weiter auf dem GR 10 nach St. Engrace. Ich werde erst in Lescun wieder auf die HRP wechseln können, bei dann hoffentlich besserem Wetter. Ich starte gegen 09:00 und habe zunächst ganz gutes Wetter. Auf den ersten 400 - 500 Höhenmetern läuft der GR 10 viel auf kleinen Pfaden, danach meist auf Schotterwegen.

Das schlechte Wetter hängt weiterhin im Hauptkamm Richtung Spanien und ich bleibe zunächst davon verschont. Als ich dann auf eine kleine Hütte zulaufe bemerke ich wie der Wind stärker wird und die Wolken immer näher kommen. Es geht dann ziemlich schnell mit dem Wetterumschwung.  Schon während ich an der Hütte meine Regensachen anziehe geht es los. Starker Regen setzt ein und ein unangenehm kalter Wind kommt auf. Nun denn, mir bleibt nichts anderes übrig als weiterzulaufen.

Der Regen wird immer stärker und der Wind bläst zeitweise so stark, dass die Regentropfen beinahe horizontal auf mich zuschießen.

Zunächst bin ich noch auf Schotterwegen, was bei diesen Verhältnissen gar nicht so schlecht ist. Aber das letzte Stück auf den 1.400 Meter hohen Col, über den ich noch muss, geht über Wiesen und durch ein kleines Waldstück. Der Weg ist dort schon ziemlich aufgeweicht und die Schuhe beginnen sich langsam mit Wasser vollzusaugen und der Dreck bleibt manchmal an den Schuhen hängen.

Oben am Col angekommen habe ich dann einen Blick Richtung Tal, also auf die Abstiegsroute bzw. -richtung. Ich laufe sofort weiter. Der Regen scheint nicht mehr aufhören zu wollen.

Manche Wege sind vom Regen so durchweicht, dass man voll im Dreck läuft und sich das Wasser schon wie ein kleiner Bach auf diesen Wegen sammelt. Egal, ich latsche inzwischen nicht mehr um irgendwas drumherum, sondern mitten durch. Es ist eh alles dreckig und nass und heute Abend muss ich Klamotten und Schuhe irgendwie wieder sauber und trocken kriegen. Also, rein in's Vergnügen. Der Abstieg bleibt eine matschig-nasse und glitischige Angelegenheit, bis ich dann endlich im Tal unten ankomme und die Sonne wieder zum Vorschein kommt.

Die letzten Kilometer bis nach St. Engrace laufe ich auf einer Landstrasse. St. Engrace ist ein winziges Dörfchen und begrüßt mich kurz nach dem Ortseingang mit einem Blick auf Kirche und Friedhof, sowie der gegenüberliegenden Gite d'Etape. Ich nehme sofort ein Quartier in der Gite und beginne mit den Säuberungs- und Trocknungsaktionen. Frisch geduscht sitze ich dann vor dem zur Gite gehörenden Restaurant und trinke ein Bier, als zwei Engländer ankommen und sich an den Tisch neben mich setzen. Die beiden heißen Les und Bill und sind auf dem GR 10 unterwegs. Wir unterhalten uns sehr angenehm und sitzen Abends dann zusammen mit Jorge, einem Basken der als Fotograf auf der Suche nach schönen Motiven ist, an einem Tisch.


_______________________________________________________________________________________________________Tag 10: St. Engrace - Refugio Jeandel, 12.06.2010, - 1.150 hm auf - 4 h - 13 km -



Ein neuerTag, ich will die Hoffnung auf Wetterbesserung nicht aufgeben, trotz schlechter Wettervorhersage. Aber am Morgen regnet es bereits und der Nebel hängt bis in's Tal. Um 07:00 gibt es Frühstück und ich begrabe meine Pläne zwei GR 10-Etappen zusammenzufassen und bis Lescun durchzulaufen. Nicht in dem Regen!

Mein Ziel für heute ist damit das Refugio Jeandel bei Arette Piere St. Martin, einem Skigebiet mit Hotelanlagen. Na ja, mal sehen (letztlich werde ich wegen des Nebels nicht viel sehen). Dem Hüttenwirt des Refugio eilt sein Ruf voraus. Manche beschreiben ihn als witzig, andere als kauzig mit gewöhnungsbdürftigem Humor. Ich habe ihn dann als netten, sympatischen Mann kennengelernt, der es gerne hat wenn sich seine Gäste wohlfühlen und Geschichten erzählen bei denen er gerne zuhört und eigene Storys beisteuert.

Aber zunächst geht es nun aus St. Engrace hinaus und bald durch eine Art Schlucht nach oben. Der Weg in dieser Schlucht läuft über umgefallene Bäume, tiefhängende Äste und Dornen machen das Vorwärtskommen nicht gerade leicht. Der Dauerregen und mein eigenes Schwitzen führen dazu, dass ich nach kurzer Zeit schon komplett nass bin. Am Ende dieser Schlucht kommt der GR 10 dann auf Wiesenhänge ins Freie, aber die Sicht ist gleich Null. Man muss wirklich aufpassen um den Pfad in den Wiesen nicht zu verlieren. Ein paar Meter neben dem Pfad entdecke ich dann im Nebel ein Zelt. Wie ich später von Bill und Les erfahren werde, liegt darin ein völlig erledigter GR 10 Trekker, der sich hier im Nebel einen Ruhetag gönnt.

Letztlich trifft der Wiesenpfad dann auf eine Schotterpiste und führt weiter nach oben. Die Schotterpiste endet nach einem Bauernhof dann zunächst auf einer kleinen Strasse, die Richtung Arette Piere St. Martin führt. Und hier begrüßen mich drei frei laufende Schweine. Die drei Schweine sind nicht davon abzubringen mir zu folgen. Ich weiß natürlich, dass ich total verschwitzt bin und vermutlich ziemlich übel rieche. Aber dass diese Schweine so versessen darauf sind in meiner Nähe zu sein lässt mich schon nachdenklich werden.- ;-)  Irgendwann geben die Borstenviecher auf und bleiben zurück. Ich folge der Strasse ein kurzes Stück, bevor der GR 10 dann abzweigt und als Pfad Richtung Ref. Jeandel führt.

Das Refugio Jeandel erkenne ich erst kurz bevor ich unmittelbar davor stehe, so dicht ist der Nebel inzwischen. Ich quartiere mich ein, mache mich frisch und setze mich in den Gastraum zu Jorge, der bereits da ist. Er ist während des Aufstiegs an mir vorbeigezogen. Jorge ist etwas gefrustet, weil er auf Motivsuche für tolle Fotos ist, aber in diesem Sauwetter nicht ein einziges Bild schießen kann das im später jemand abkauft. Er liefert Bilder für Natur- und Outdoormagazine. Später kommen auch Bill und Les noch in das Refugio und damit ist die Truppe von gestern Abend wieder komplett. Wir verbringen einen netten Abend im Refugio Jeandel, erzählen Geschichten und machen einige Fotos. Beim Blick auf die Wettervorhersagen kriege ich aber leider nur schlechte Nachrichten. Es soll bis auf 1.600 m runter schneien und das über Tage. In einigen Tagen geht der Weg auf 3.000 m hoch und ich frage mich wie das klappen soll.

HRP: "unscharfe" Gemütlichkeit im Refugio Jeandel
Obwohl das Bild nicht scharf ist stelle ich es groß in den Blog, weil es für mich das Ende der Tour darstellt. Ich habe mich an diesem Abend entschlossen wegen der anhaltend schlechten Wetterlage noch eine weitere GR 10 Etappe bis Lescun zu laufen und dort dann abzubrechen. Jorge wird am nächsten Tag nach Hause fahren, weil er keine guten Bildmotive hat und Bill und Les werde ich zwar in Lescun noch einmal sehen, aber letztlich wird nur Bill weiterlaufen, da Les wegen eines Knieproblems aufgeben muss. Das konnte ich im GR 10 Blog von Bill dann von zu Hause aus verfolgen. Bill allerdings hat den GR 10 dann durchgezogen.

_______________________________________________________________________________________________________Tag 11: Refugio Jeandel - Lescun, 13.06.2010 -

Der letzte Tag der HRP/GR 10 Tour im Jahr 2010 bricht an, aber trotz meiner "Vernunftsentscheidung" von gestern Abend habe ich im Hinterkopf noch die Hoffnung doch irgendwie weiterlaufen zu können. Ich verabschiede mich von Jorge und mit Les und Bill verabrede ich mich vage in Lescun. Wenn es sein soll klappt das auch. Im dichten Nebel laufe ich dann vom Refugio Jeandel  los und lande prompt nicht auf dem GR 10, sondern vor dem hässlichen Hotelkomplex des Skigebietes. Ohne dieses Fehlgehen hätte ich den Hotelkomplex wegen des Nebels nie zu Gesicht bekommen.

Ich finde dann dank meines GPS den Weg wieder. So etwa 30 Minuten nachdem ich gestartet bin bessert sich das Wetter zusehends und die Sonne kommt ab und zu durch. Wenn dann die Sonne durch den Nebel bricht ergeben sich optisch absolt schöne Momente, die ich mit dem Foto einzufangen versuche. Der GR 10 führt aus dem Skigebiet hinaus auf den Pas de l'Osque zu, von dem aus dann der Abstieg nach Lescun beginnt. Zunächst geht es aber kontinuierlich bergauf und ich genieße den schönen Weg und auch die - entgegen dem Wetterbericht - gute Wetterentwicklung.

Der Weg zum Pas de l'Osque hinauf ist schön und bietet endlich auch mal Felsen und "alpinere" Landschaft als bisher. Kurz vor dem Pass ist noch ein kurzes Stück zu bewältigen, das mit einem Seil gesichert ist. Man braucht das Seil eigentlich nicht, aber die Stelle ist dafür "berühmt", dass man da eben entlang des Seiles nach oben muss. Wie ich am Abend erfahren werden war die Stelle für Les auch nicht ganz einfach. Am Pas de l'Osque angekommen habe ich dann einen Blick auf die HRP-Route, die hier ein Stück entfernt, beinahe parallel zum GR 10, verläuft.

Nebel und Schnee hängen in den Bergen in denen die HRP-Route läuft. Ich mache keine Rast und beginne vom Pas de l'Osque aus gleich mit dem Abstieg. Am Pass begegne ich den einzigen zwei Menschen die ich auf der Etappe gesehen habe. Den Abstieg bringe ich zügig hinter mich und grüble immer wieder darüber, ob ich die Tour nun beenden oder doch noch fortsetzen soll. Das Wetter bessert sich, die Sonne kommt durch, es wird wärmer und ich habe immer wieder schöne Ausblicke ins Tal.

Kurz vor Lescun bin ich dann wohl so in Gedanken dass ich eine Markierung übersehe, Ich laufe einen Weg, der dann irgendwann im Nichts endet und muss umkehren. Ich merke beim Blick auf das GPS dass ich hier falsch bin, versuche noch eine Wegvariante zu finden bei der ich nicht zurück muss, kehre aber dann letztlich doch um und finde die Stelle ziemlich schnell an der ich falsch gelaufen bin. Den Rest der Etappe bis Lescun bringe ich dann ziemlich schnell hinter mich.

Bei meiner Ankunft in Lescun ist das Wetter wieder gut und ich setze mich nach dem Einquartieren im Refugio noch nach draussen und trinke einen Kaffee. Doch schon während des Kaffeetrinkens trübt es wieder ein und es beginnt wieder zu regnen. Ich rufe nochmals die aktuellen Wettervorhersagen ab und das Ergebnis ist eindeutig. Die nächsten 10 Tage wird sich nichts entscheidendes ändern. Regen, weiter oben Schnee und kalt. Also beende ich hier meine Pyrenäen-Tour 2010 und mache mich mogen auf den Heimweg. Abends treffe ich noch Bill und Les in einer Bar in Lescun.


Am nächsten Tag laufe ich dann von Lescun hinunter zur Pont de Lescun. Dort fährt ein Bus ab, der mich zum nächsten Bahnhof bringen wird. Die Heimreise erfolgt mit der Bahn über Tolouse, wo ich nochmal übernachten muss.

Diese letzten Sätze schreibe ich Ende 2011. Für 2012 habe ich geplant ab Lescun wieder in die HRP einzusteigen und 2-3 Wochen weiter Richtung Mittelmeer zu laufen. Ich hoffe auf besseres Wetter als 2010 und werde über meine Tour berichten.